Was ist Datenverarbeitung? Und warum müssen wir Daten der Schülerinnen und Schüler schützen?

Unter der „Verarbeitung von Daten“ versteht man zunächst das Speichern, Bearbeiten und Analysieren von Daten. In unserem Alltag kommen wir ständig mit Systemen in Berührung, die Daten verarbeiten (so genannte EDV – elektronische Datenverarbeitung). Einige Daten werden ggf. noch analog verarbeitet (Teilnehmerlisten, Formulare, usw.), doch in der zunehmend digitalisierten Welt wird immer häufiger Software genutzt, um Daten zwischen Menschen auszutauschen. Dies ermöglicht die Erfassung und Verarbeitung großer Datenmengen – sei es durch die Kommunikation über Smartphones, das Bezahlen an der Supermarktkasse oder der Registrierung an einer Rezeption. Bei vielen Prozessen fallen so genannte „personenbezogene Daten“ an, die Rückschlüsse auf unsere individuelle Persönlichkeit, Interessen oder Identität zulassen und eine natürliche Person somit identifizierbar machen.

Im Schulalltag kommt die elektronisch Verarbeitung der Schülerdaten zum Beispiel hier zum Tragen:

  • Liste aller Schülerinnen und Schüler (z.B. für eine Klassenfahrt)
  • Bezahlen in der Mensa
  • Messenger-Gruppen in denen auch Lehrer beteiligt sind (was die Schüler inoffizell machen ist ein hier nicht gemeint)

Und warum müssen wir die Daten der Schülerinnen und Schüler schützen?

Daten sind das Öl der heutigen Zeit. Daten sind tatsächlich Geld wert! Unternehmen zahlen für Informationen über Leute, die deren Webseite aufrufen. Warum? Zielgruppenorientierte Werbung ist das Zauberwort. Während eine Werbung für Heizdecken von einem 16 Jährigen nicht mal wahrgenommen werden würde, wäre eine Werbung für das neuste Samrtphone wahrscheinlich von Interesse. Wenn man dann noch wüsste, ob er ein Apple oder ein Android Betriebssystem benutzt – gepaart mit dem Wissen, dass er in letzter Zeit öfter nach einem neuen Mobiltelefon gesucht hat, würde das ziemlich treffsicher eine Anzeige sein, an der er Interesse haben könnte.

Und nur darum geht es: Gezielte Werbung um möglichst den Besucher der Webseite für die Werbung zu interessieren. Dabei können, wenn man nur genug Daten sammelt, beängstigend treffsichere Profile einzelner Nutzer entstehen. Und was beim werben für ein neues Mobiltelefon sicherlich nicht tragisch ist, wird um so schlimmer, je persönlicher die Informationen werden – und je mehr sie ins Privatleben der Nutzer eindringen. Den Firmen ist das meist egal – sie wollen nur verkaufen … und wenn es frei verkäufliche Mittel gegen Depressionen sind. Doch auch Hacker können an sensible Daten gelangen und diese zu Erpressungsversuchen nutzen.


Gerade in jungen Jahren, in denen sich unsere Persönlichkeit entwickelt, wäre es fatal, wenn wir uns ständig beobachtet fühlen und wüssten, dass alles, was wir irgendwie auch nur mal kurz im Internet gesucht haben, gegen uns verwendet werden kann. Doch oft ist es das Gegenteil: Völlige Sorglosigkeit gepaart mit Naivität der Jugend. Um sich in späteren Jahren nicht auf ewig über Jugendsünden zu ärgern, ist Datenschutz an der Schule besonders wichtig.